Kurtaxen-Erhöhung und Gästekarte

Dieser Bericht ist der Drachebärgzytig /Januar 2014/ entnommen.

Per 1. Juli 2014 wird die Kurtaxe Beatenberg erhöht. Im Gegenzug können alle Gäste in Beatenberg mit der Gästekarte kostenlos mit dem Postauto bis nach Interlaken West fahren. Hier können Sie die Postbusverbindung ersehen. Auf die Sommersaison wird die Kurtaxe um etwa 30 Rappen erhöht. Die Kurtaxe in der Hotellerie und der Parahotellerie wird neu CHF 2,80 (+ CHF 1,00 Beherbergungsabgabe = CHF 3,80) für einen Erwachsenen und CHF 1,40 für ein Kind ( 6 bis 16 Jahre) pro Übernachtung betragen. Auf Zeltplätze und Gruppenunterkünften wird die Kurtaxe auf CHF 2,40 ( + CHF 1,00 Beherbrungsabgabe = CHF 3,40 ) für einen Erwachsenen und CHF 1,10 für ein Kind ( bis 16 Jahre) pro Übernachtung kosten. Ebenfalls wird die Pauschalkurtaxe – Beatenberg leicht erhöht. Wohnungen mit mehr als 2 Zimmern CHF 275,–, Wohnungen  mit 3 Zimmern CHF 350,– und Wohnungen mit mehr als 3 Zimmern CHF 500,– . Die Kurtaxe in Sundlauenen wird nicht erhöht und bleibt gleich. Als Gegenleistung zur Erhöhung können alle Gäste in Beatenberg und Sundlauenen, welche die Kurtaxe bezahlen, mit dem Postauto kostenlos bis nach Interlaken West, nach Habkern oder die Beatenbucht (STI-Bus) fahren. Falls bereits ein Vertrag für nächsten Sommer mit einem Gast entstanden ist, erklären Sie dem Gast, was er für einen neuen Nutzen hat. Für allfällige Unklarheiten oder Fragen steht Ihnen die Mitarbeiter des Tourist – Center gerne zur Seite.

Lesen Sie dazu auch den nachstehenden Artikel aus der Jungfrau Zeitung vom 5. Dezember 2014.

BEATENBERG    5. DEZEMBER 2013

Mit dem Postauto gratis nach Interlaken

Mit einer Kurtaxenerhöhung von 30 Rappen will Beatenberg Tourismus seinen Gästen die kostenlose Bus-Benützung anbieten. Mittelfristig sollen auch die Touristen aus Interlaken gratis nach Beatenberg fahren.
Beatenberg Tourismus zahlt für das Zusatzangebot 67’000 Franken pro Jahr an Postauto.

Heute zahlen die Gäste in Beatenberg 2.50 Franken Kurtaxe pro Logiernacht. Das ist der höchste Betrag unter den Gemeinden der Tourismusorganisation Interlaken (TOI). Nach dem Vorstand von Beatenberg Tourismus soll die Kurtaxe jetzt noch weiter erhöht werden auf 2.80 Franken. Bei der Pauschaltaxe ist es ein Aufschlag von 250 auf 275 Franken. Zwar muss die Erhöhung noch durch den Gemeinderat beschlossen werden, das dürfte aber Formsache sein.
Bernhard Tschopp, Co-Präsident Beatenberg Tourismus.

 Beschränkung sorgt für Verwirrung

Für die Gäste in Beatenberg ist der Aufschlag aber nicht einfach nur eine Steuererhöhung, sondern sie erhalten einen greifbaren Gegenwert. Beatenberg will mit dem Zuschlag seinen Touristen die Gratis-Benützung der Busse nach Interlaken und in die Beatenbucht finanzieren. Bereits seit letztem Jahr können Feriengäste die Busse gratis bis Beatenberg-Waldegg nutzen. Laut Bernhard Tschopp, Co-Präsident von Beatenberg Tourismus, habe diese Regelung in der Vergangenheit für Verwirrung gesorgt: «Für die Touristen war es unverständlich, dass sie ab einer bestimmten Haltestelle ein Billett brauchten.» In den letzten Monaten haben die Beatenberger Touristiker deshalb alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit das Angebot bis nach Interlaken ausgedehnt werden kann. In den Verhandlungen mit den Busbetrieben haben die Beatenberger ein gutes Ergebnis erzielt. Für jährlich 67’000 Franken können die Touristen mit der Gästekarte die Postautolinie von Interlaken West nach Beatenberg und die STI-Linie 21 bis Beatenbucht gratis benützen.

TOI ziert sich
Wenn alles nach Plan läuft, tritt das Angebot am 1. Juli 2014 in Kraft. Mit der Gratis-ÖV-Benützung für die einheimischen Gäste stärkt Beatenberg Tourismus zwar sein Angebot, doch das Fernziel geht weiter. Mittelfristig sollen nämlich auch die Touristen in Interlaken gratis nach Beatenberg fahren können. Die Idee dahinter: Wenn auf dem Bödeli Nebel liegt, können die Gäste gratis nach Beatenberg und dort die Sonne geniessen und das Dorf beleben. Bei den Vorbereitungen für das neue Angebot gelangte Beatenberg Tourismus deshalb auch an die TOI, erhielt dort aber einen negativen Bescheid. «Die TOI begrüsst zwar unsere Idee, doch sie wollen, dass wir das Projekt zuerst selber testen», erklärte Geschäftsführer Thomas Tschopp den Vereinsmitgliedern an der ausserordentlichen Hauptversammlung. Für die TOI sei es momentan schlichtweg noch zu teuer, beschied man Thomas Tschopp. TOI-Geschäftsführer Stefan Otz habe aber durchwegs Interesse signalisiert. «Wir werden dranbleiben, damit die Gäste aus Interlaken bald auch gratis nach Beatenberg kommen», verspracht der Geschäftsführer von Beatenberg Tourismus.

Sparen liegt nicht drin
Doch genau diese fehlende Gegenseitigkeit sorgte unter den Mitgliedern auch für Kritik. Ein Votant bemängelte, dass es Beatenberg schade, wenn man die Touristen nach Interlaken schickt, wo sie dann ihr Geld ausgeben. Thomas Tschopp entgegnete, dass das Einkaufsangebot in Beatenberg ja doch sehr bescheiden sei. «Wir punkten sicher nicht mit Dutzenden Läden und Restaurants. Bei uns können sich die Gäste vom Rummel in Interlaken erholen.» Er gab auch zu bedenken, dass zu viel Druck auf die TOI kontraproduktiv sei. Beatenberg Tourismus müsse die Vorzüge des Angebots hervorheben. Im Grossen und Ganzen zeigten sich die Leistungsträger aber positiv gegenüber dem Gratis-ÖV. Ein Mitglied regte allerdings noch an, die Finanzierung zu überprüfen. Bei Mehrausgaben sei es schliesslich auch immer möglich, an einem anderen Ort zu sparen, als die Einnahmen zu erhöhen. Für Thomas Tschopp ist das kein gangbarer Weg: «Wir sind schon jetzt eher knapp bei Kasse. Mit dem Verzicht auf die Neubesetzung einer Stelle haben wir in diesem Jahr auch schon eine Sparmassnahme ergriffen.»

Trotzdem präsentiert sich der Beatenberger Tourismus in einer einigermassen guten Verfassung. Die traditionell starke Parahotellerie mit Ferienwohnungen und Campingplätzen legte im ersten Halbjahr in Beatenberg um 5,3 Prozent zu. Die Anzahl Logiernächte in den Hotels musste bis im Oktober ein Minus von 4,2 Prozent hinnehmen. Laut Thomas Tschopp ist der Rückgang primär auf das geschlossene Budget-Hotel zurückzuführen. Ab Juli soll die kostenlose Bus-Benützung mithelfen, eine positive Entwicklung herbeizuführen.